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RETINALYZE IM KAMPF GEGEN BLINDHEIT WELTWEIT

Gepostet von Karsten Deppert, Oresund Startup in Dänemark, am Dienstag, den 8. September 2015.

Das bald zwei Jahre alte Startup RetinaLyze testet derzeit weltweit sein System und hat im Heimatland Dänemark die Augenoptikerkette Profil Optik als Kunden gewinnen können.

Das Medizintechnik-Startup hat eine Web-Applikation entwickelt, die Bilder der Netzhaut des Auges analysieren und überprüfen kann, um Erkrankungen zu erkennen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der diabetischen Retinopathie (DR), einer Folgeerkrankung von Diabetes. Diese ist besonders heimtückisch, da Patienten die Symptome nur selten bemerken, bevor die Krankheit bereits so weit fortgeschrittenen ist, dass sie zu einer vollständigen Erblindung führen kann.
Deshalb ist eine frühe Erkennung und Diagnose erforderlich, um die Krankheit rechtzeitig behandeln zu können.

FRÜHERKENNUNG DURCH TECHNIK

Der ursprüngliche Algorithmus wurde in den frühen 2000er Jahren durch ein Joint Venture entwickelt, das auch von Novo Nordisk unterstützt wurde. Das erste Projekt, dessen Zielgruppe Augenärzte waren, hatte jedoch keinen Erfolg. Seitdem ist viel passiert: Die Software wurde stark weiterentwickelt und der Schwerpunkt auf Augenoptiker als Nutzer verlagert.

„Wir haben die Software weiterentwickelt, damit diese in der Cloud ausgeführt werden kann und deutlich benutzerfreundlicher ist“, so Robert Birch, CEO.

Nun haben sie eine Zusammenarbeit mit Profil Optik angekündigt. Die Augenoptiker können die Software nutzen, um Schädigungen oder Anomalien der Netzhaut auf den Bildern zu erkennen. Somit erhalten Patienten ohne Befund sofort ein Ergebnis, während die Bilder von Patienten mit Anomalien manuell untersucht werden, bevor sie für eine abschließende Diagnose und Behandlung an ihren Augenarzt überwiesen werden. Sämtliche Augenoptiker von Profil Optik haben an einer Schulung teilgenommen und sind qualifiziert in der Anwendung der Software und darin, die Testergebnisse dem Kunden mitzuteilen.

„Wir haben mit dieser Methode bereits viele Menschen ausfindig gemacht, die von einer schwerwiegenden und lebensbedrohlichen Netzhautkrankheit betroffen sind, ohne davon zu wissen“, so Robert Birch weiter.

WELTWEIT AKTIV

Das globale Potential ist enorm, da sich die Anzahl der Diabetiker weltweit in den nächsten zehn Jahren vermutlich verdoppeln wird und diese alle DR-gefährdet sind.

 

„Vergleicht man dies mit der vermutlich nur um 2% wachsenden Anzahl der Augenärzte, die den Test durchführen, kann einem regelrecht angst und bange werden. Augenoptiker können dabei behilflich sein, eventuell betroffene Diabetiker wie auch solche, die noch nichts von ihrer Krankheit wissen, flächendeckend zu untersuchen und gegebenenfalls weiter zu verweisen, indem sie das RetinaLyze-Screening als Teil der regulären Augenuntersuchung anbieten“, sagt Robert Birch.

Das wirtschaftliche Potential für die Gesellschaft ist ebenfalls gewaltig, da beinahe 75% aller auf Diabetes zurückgehenden Kosten auf die Behandlung von Diabetes-Folgeerkrankungen zurückzuführen sind und nur 25% der Gesamtkosten für die Behandlung selbst aufgewendet werden.

„Auch wenn wir nur ein kleines Team mit sehr unterschiedlichen Leute sind, haben wir ein Produkt geschaffen, das funktioniert und für das die Kunden gerne bezahlen“, sagt Robert Birch.

Das Startup hat ein Franchise-Konzept in Frankreich, Österreich, Deutschland, Spanien und der Schweiz aufgebaut, um die Märkte ausbauen und auf die Bedürfnisse der einzelnen Länder eingehen zu können. Zudem testet das Startup die Software momentan in Mexiko und China; Kenia und Saudi Arabien werden ebenfalls bald dazukommen.

„Wir erhalten auch Anfragen aus der Augenoptikerindustrie in Südeuropa, Asien und Afrika, weshalb unser Schwerpunkt derzeit auf dem Weltmarkt liegt“, sagt Robert Birch.